Für Montag, den 25. März, meldete die AfD eine Kundgebung auf dem Holzmarkt in Arnstadt an. Neben einer Gegendemo des Bürgerbündnisses fanden sich auch drei Dutzend Antifaschistinnen ein, die eine Spontanversammlung in Sicht- und Hörweite der Rasissten abhielten.
von: Antifa Arnstadt-Ilmenau
Mit Blick auf die in diesem Jahr in Thüringen stattfindenden Landtagswahlen wird in nächster Zukunft mit verschiedenen Aufmärschen der AfD zu rechnen sein. So auch am 25. März in Arnstadt, als die AfD mit über 100 Teilnehmenden eine Kundgebung auf dem Holzmarkt abhielt.
Dass sie dabei den Ort vor dem Arnstädter Wendedenkmal aussuchten, war kein Zufall. Schon damals wie heute, so behauptete Olaf Kießling, Kreisvorstand der AfD Ilkreis-Gotha, sei man Repression und Terror ausgesetzt gewesen, die er in seinem paranoiden Wahn an jenem Abend bei dem Gegendemonstraten verortete. Auch Christina Braun aus Baden-Württemberg stimmte ein in die Inszinierung der AfD als Opfer eines Meinungsterrors und signalisierte große Hoffnungen aus dem Westen in die Landtagswahlen in Thüringen. Diese sind, aktuellen Prognosen zufolge, nicht unberechtigt. Vor allem in Arnstadt kann die AfD auf breite Zustimmung der Bevölkerung setzten und hat eine gut aufgestellte Lobby im Rücken.
Dass die AfD bei den letzten Landtagswahlen in Arnstadt thüringenweit das beste Wahlergebnis einfuhr, geht dabei nicht unwesentlich auf Hans-Joachim König zurück. Er ist Gründer des Arnstadtädter Stadtechos, eine rechte Loaklpostille, die, kostenlos im Raum Arnstadt verteilt, neben antisemitischer und geschichtsrevisionistischer Hetze viel Raum bietet für Werbung der AfD. Auch zur Teilnahme an der Kundgebung der AfD rief das Stadtecho auf. So durfte König als Redner des Abends freilich nicht fehlen. In seinem Beitrag signalisierte er jovial Gesprächsbereitschaft mit ‚denen‘. Gemeint waren die Gegendemonstrantinnen, deren Rufe er zu übertönen bemüht war.
Das Anstadtädter Bügerbündnis gegen Rechts war aus guten Gründen nicht gewillt, das Gespräch mit den Rassisten zu suchen und meldete stattdessen eine Gegendemonstration am Hopfenbrunnen an, an der sich etwa 150 Menschen beteilgten. Etwa 150m weiter meldeten einige Gegendemonstranten hinter einer doppelten Reihe Hamburger Gitter, aber in Hör- und Sichtweite der AfD, außerdem eine Spontandemonstration an, damit das etwa eine Stunde währende Gruselszenario der AfD nicht ohne hörbaren Widerspruch stattfinden konnte.
Kundgebung der AfD am 25.März in Arnstadt
Gegendeminstration des Bürgerbündnisses gegen Rechts
Spontandemonstation nahe der AfD-Kundgebung
Werbung für die AfD-Kundgebung am Schaufenster vom Büro des Arnstädter Stadtechos