Nicht nur die AfD besuchte Suhl am 27. Juni 2020 (LINK), sondern auch die Nazipartei „Der III. Weg“ war mit einem Infostand in der Suhler Innenstadt vertreten. Knapp zwei Dutzend Antifaschist*innen versammelten sich um den Infostand und brachten die drei angereisten Nazis ordentlich aus dem Konzept.
Von: Antifa Suhl/Zella-Mehlis
Am Suhler Dianabrunnen zeigte sich um 14 Uhr noch keiner der angekündigten Neonazis der Partei. Lediglich einige Polizeiwannen in den Seitenstraßen und zwei Dutzend Antifaschist*innen warteten an den Schattenplätzen auf deren Ankunft. Eine knappe halbe Stunde zu spät tauchten dann auch drei Vertreter der Partei auf und verbrachten dann noch einmal knapp 40 Minuten mit dem Aufbau. Dieser stellte die drei Angereisten vor sichtliche Probleme. Besonders unterhaltsam gestaltete sich das Verschieben des Pavillon. Denn mit drei Neonazis an vier Seiten zu tragen brachte den Kameraden einiges an Gelächter der umstehenden Antifaschist*innen ein. Falls die Frage aufkommt, wie viele Neonazis man benötigt um einen Pavillon zu verschieben, wissen wir jetzt: drei sind zu wenig.
Die Kundgebung begann unter massiven Störrufen und die Neonazis fingen ihr Gestammel über den Suhler Friedberg an und fragten sich, was denn nur los sei mit den Ausländern in Suhl. Der Infostand hatte dabei eine akkustische Außenwirkung von kaum bis nicht wahrnehmbar. Das Interesse der Suhler Bevölkerung hielt sich konstant auf null. Gelegentlich liefen Passanten vorbei, die den Neonazis den Vogel zeigten oder gar in Richtung des Infostandes spuckten. Nicht einmal Suhler Neonazis konnte die Partei mit ihrem Infostand begeistern. Diese gingen auch nur mit fragenden Blicken vorbei. Den Rest einer möglichen Außenwirkung erledigte schließlich der einsetzende Regen.
Für die extra aus dem Landkreis Gotha angereisten Neonazis der Partei war der Besuch in Suhl wohl eher ein Reinfall. Positiv zu bewerten ist der spontane und lautstarke Protest gegen die Neonazis. Am Ende bleibt nicht mehr viel zu berichten, außer dass sich Der III. Weg als heißer Kandidat für einen Commedy-Act zum Suhler Straßentheaterfestival ins Spiel gebracht hat.