Auf dem Alten Friedhof in Zella-Mehlis erinnert ein Gedenkstein an Max Rothschild. Die jüdische Familie Rothschild lebte bis 1942 in Zella-Mehlis, bis alle Juden nach Theresienstadt deportiert wurden. Der Gedenkstein für Max Rothschild, welcher an einem Herzinfakt verstarb als er die Nachricht seiner Deportation erhielt, wurde nun durch Unbekannte beschädigt.
von: Antifa Suhl/Zella-Mehlis
Erst im vergangenem Jahr hatte die Stadt Zella-Mehlis begonnen die Geschichte der jüdischen Familien aufzuarbeiten. Mittlerweile finden sich in der Stadt mehrere Stolpersteine, die auf die deportierten und ermordeten Jüdinnen und Juden aus Zella-Mehlis aufmerksam machen sollen. Für das Projekt, welches u. a. vom Stadtarchiv und Klassen des Gymnasiums und der Regelschule getragen wurde, konnte Kontakt zu den Nachfahren der Familie Rothschild aus Zella-Mehlis hergestellt werden. Im Zuge dessen konnte mit Hilfe der einzelnen Akteure und privater Unterstützung ein Gedenkstein für Max Rothschild errichtet werden, der im Jahr 1942 durch Gemeindemitarbeiter ohne Grabstein etc. am Rand des Zellaer Friedhofes vergraben wurde. Am 22. Juni 2018 wurde der Gedenkstein in Zella-Mehlis zusammen mit den Nachfahren gesetzt.
Nun berichtete der Kreisverband Schmalkalden-Meiningen der Linkspartei erneut von erheblichen Schäden und mutwilliger Zerstörung des Gedenksteins. Bereits zwei Tage nach der Gedenksteinsetzung waren Blumenschale und Gedenkkranz zerstört und über den Friedhof verteilt. Dieses mal wurde der Gedenkstein direkt beschädigt, die Beschriftung aus Metall wurde herausgerissen und zerstört.
Weiterhin berichtet der Kreisverband von mehreren Hakenkreuzschmierereien in Zella-Mehlis im vergangenen Jahr und bemängelt das Schweigen der Stadtoberhäupter.
Während sich die Neonazis und Antisemiten der Stadt nicht an ihre lebenden Feindbilder heran trauen, so schaffen sie es zumindest die Gedenkstätten derer zu verwüsten, die durch die Nazis um ihr Leben gebracht wurden. Eine verachtenswerte Tat ist es allemal.
Gedenkstein von Max Rotschild in Zella-Mehlis.
Bericht der Linkspartei zum Vorfall.